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Gesa Dröge: Prof. Dr. Ernst Senkowski (ITK) – Prof. Dr. Erlendur Haraldsson (DBVs)

HÖREN SIE STIMMEN?

Hören Sie Stimmen? Ein veränderter Bewusstseinszustand

Liebe Leserinnen und Leser,
die Anfrage einer mit dem 'Hören' innerer Stimmen oder solcher in beliebigen äußeren Geräuschen belasteten Tonbandstimmenaktivistin veranlasst uns, dieses glücklicherweise relativ seltene Phänomen anzusprechen und mit einer Warnung vor übertriebenen TBS-Bestrebungen zu verknüpfen.
Um Missverständnisse zu vermeiden, erklären wir ausdrücklich, dass hier ausschließlich halluzinatorische Stimmen gemeint sind, die nicht mit TBS verwechselt werden sollten, die von unabhängigen Hörern verstanden oder mit technischen Mitteln nachgewiesen werden können (intersubjektive technisch verifizierbare TBS). Allerdings kann intensives Hörenwollen paranormaler Stimmen insbesondere aus dem Rauschen heraus veränderte Bewusstseinszustände auslösen.
Ein tragisch ausgegangenes Lehrstück hat Wolfgang Friedrich Dreiß in seinem Erfahrungsbericht 'Die ohne Körper leben' geschrieben, Vorwort Dr. Hans Naegeli-Osjord, Psychiater; Nachwort Dipl. Physiker E.S. Die Erlebnisse meines Freundes Wolfgang Dreiß zerstörten seine Gesundheit und kosteten ihn am Ende das Leben.
Eingangs dieser Stellungnahme  betone ich (E.S.) keine psychiatrische Ausbildung und Kompetenz zu besitzen. Ich kann nur meine Erfahrungen mitteilen, die mich 1977 mehrere Monate lang belasteten, nachdem ich stundenlang versucht hatte, außergewöhnliche Stimmen auf Tonbändern im Rauschen nachzuweisen, ohne mir der damit einhergehenden Gefahren bewusst zu sein.
Später habe ich gelernt, dass dieses 'Stimmenhören' von Prof. Hans Bender als 'mediumistische Psychose' bezeichnet worden ist und zur Belastung für die betroffenen Menschen werden kann, weil sie nicht mehr imstande sind, klar zu denken und weder die Erfahrung als solche noch den eventuellen Unsinn verarbeiten können, den sie da schlaflos rund um die Uhr 'hören'. Es ist unvermeidlich, dass nahestehende Angehörige in diese Turbulenzen hinein gezogen werden.
In unsrem medizinischen System gibt es für diese Erlebnisse keine rechte Erklärung, am sinnvollsten ist  die Annahme, im normalen Wachbewusstsein verhindere eine 'PSI-Sperre', dass aus dem 'Unbewussten', das alles Mögliche 'enthält' oder Zugang zu allem Was-da-ist ermöglicht, pausenlos beliebige 'Informationen' durch 'Steigrohre' (Hans Bender) ins Bewusstsein eindringen und es überfluten.
Nicht hinreichend informierte Psychiater sind dann schnell mit der Diagnose 'Schizophrenie' bei der Hand und versuchen die Stimmen mit Psychopharmaka zum Schweigen zu bringen. Das gelingt meist nur vorübergehend, und nach dem Absetzen des Medikaments sind sie wieder da.
Seit geraumer Zeit  haben sich Selbsthilfegruppen gebildet. deren Mitglieder sich gegenseitig stützen (zum Beispiel das 'Netzwerk Stimmenhören'), aber letztendlich scheinen nur zwei hilfreiche Reaktionsmöglichkeiten zu verbleiben:
Der Betroffene gewöhnt sich daran und führt trotzdem ein normales Leben, oder er setzt sich im wahrsten Sinne mit den Stimmen auseinander und beharrt auf seinem guten Recht, Herr oder Herrin im eigenen Haus zu sein. Er hört dem Geschwätz einfach nicht mehr zu, bricht einen Dialog ab und schickt die 'Wesenheiten' oder 'Geister' ins Rauschen zurück, aus dem sie gekommen sind.
Esoterisch denkende Leute sollten vorsichtig sein mit der Annahme, die Urheber seien Verstorbene oder gar 'böse Geister'. Man kann sich auch eine ungeordnete Medialität vorstellen, die nach harten Kämpfen steuerbar wird. Aber im Grunde besitzen wir keine verlässlichen Vorstellungen über den geistigen Hintergrund. Wir haben vergleichsweise im dunklen Zimmer ein Licht angezündet und das Fenster geöffnet. Was Wunder, dass viele Flattertiere hereinkommen, vielleicht nur, um zu demonstrieren, was alles es zwischen Himmel und Erde gibt.

Unsere Empfehlung für Betroffene lautet:

Stellen Sie beim Auftreten des Phänomens sofort alle Tonbandversuche ein und folgen Sie niemals unsinnigen 'Ratschlägen' oder Befehlen der Stimmen. Haben Sie vor allem keine Angst – es handelt sich nicht um eine unheilbare lebensgefährliche Krankheit. Das Erlebnis kann auch als weiterführender Reifungsprozess verstanden werden.
Ansonsten halte man sich an das irische Sprichwort:

Mein Freund Dr. Ralf Determeyer und ich (E.S.) hatten einige Mühe, zu verhindern, dass eine Lehrerin in Bayern ihre Stellung verlor, weil sie objektiv vorhandene Tonbandstimmen hörte, die der Psychiater sich anzuhören geweigert hatte. 

Ernst Senkowski und Gesa Dröge







 


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