DER FALL CHOPPER
Der Fall 'Chopper'Der Fall 'Chopper' (Wikipedia) erregte nah und fern die Gemüter, als 1981 bekannt wurde, dass es in einer Zahnarztpraxis in Neutraubling mächtig spukte., Indem ein so benannter 'Geist' am Telefon sowie aus Kloschüsseln und Spuknäpfen mit krächzender Stimme der Helferin Claudia seine Liebeserklärungen machte und Patienten unflätig beschimpfte.
Es gibt im Net eine Unzahl von Berichten über diese Geschehnisse. Wie nicht anders zu erwarten, sind sie trotz vieler Einzelheiten unvollständig Das Ende vom Lied war nach erstaunlich langer Zeit die offizielle Enttarnung des 'Geistes' als geschicktes Machwerk des Triumphrats Claudia, Zehnarzt und dessen Frau.
Auf der Basis von mir persönlich unzureichend erscheinenden Begründungen wurden die drei 'Akteure' gerichtlich zu erheblichen Geldsstrafen verurteilt. Allein die Post forderte DM 35.000 Schadenersatz für die Kontrolle der Telefonanlage. Der Arzt und seine Frau retteten sich in die Psychiatrie und die Ordnung war wieder hergestellt.
Ich halte mich für nicht übermäßig leichtgläubig, wenn es um `Spukgeister' geht und kann nicht behaupten, 'Chopper' sei mehr gewesen als eine bewusste Inszenierung der drei Benannten. In Erinnerung ist mir aber bis heute das ungute Gefühl geblieben, es könne damals (auch) nicht ganz mit 'rechten Dingen' zugegangen sein.
Als erstes drängt sich mir die Frage nach einem eventuellen Betrugsmotiv auf. Was bezweckten die drei Personen mit ihren Spielchen? Wenn sie mit einiger Intelligenz die Schau aufgezogen haben, warum reichte diese Intelligenz nicht aus, die Folgen abzuschätzen? So dumm könnten sie doch eigentlich nicht gewesen sein? (Ich weiß natürlich, dass es nahezu unmöglich ist, die Motive menschlicher Handlungen zu ergründen.)
Es könnte sich aber auch anders verhalten haben. Angesichts des Toronto-Experiments könnte Chopper mit seinem begrenzten Wortschatz auch eine Pseudostruktur gewesen sein, mitgespeist durch die Erwartungen des Publikums.
Ein ungeklärter technischer Punkt stört mich bis heute am meisten. Den Berichten lässt sich entnehmen, dass der Fall mit unliebsamen Telefonstörungen begonnen hatte. Man findet aber fast nichts über die Art dieser Telefonstörungen (Anrufe von 'Chopper'?) und gar nichts über die Ergebnisse der monatelangen (!), vom Zahnarzt selbst angeforderten Überwachung. Die Posttechniker hätten doch relativ schnell herausfinden müssen, wie die auffälligen Signale zu Stande kamen und woher sie stammten, wenn es sich um irdische Verursachung gehandelt hätte. Ist dieses Schweigen ein Eingeständnis der Paranormalität?
Ich bin verständlicherweise nicht imstande, speziell zu diesem Punkt definitive Aussagen zu machen, ich gebe aber zu bedenken, dass hinreichend bezeugte und dokumentierte paranormale Telefonanrufe in der instrumentellen Transkommunikation nicht ungewöhnlich sind, und dass die Telefoneffekte im Spukfall Rosenheim eine wichtige Rolle spielten, ohne dass es gelungen wäre, eine natürliche Ursache zu entdecken.
Auch ein dritter Punkt gefällt mir nicht: Wie konnte Claudia die Chopper-Stimme produzieren? Ich erinnere mich an eine Szene im Gerichtsaal, in der einer der Juristen mit vor den Mund gehaltener Hand glaubhaft zu demonstrieren versuchte, wie eine derartige Stimme erzeugt werden kann. Es gibt dazu ein Pendant im Spukfall Enfield, wo das 11-jährige Mädchen Janet in dieser Art sprach, und schließlich liegen ähnliche Beobachtungen aus 'Besessenheitsfällen' vor, zuletzt bei Anneliese Michel. Die Vermutung, es könne sich um die Aktivierung der so genannten 'falschen Stimmbänder' handeln, kann ich nicht bewerten.
Im Übrigen soll es Behauptungen gegeben haben, nach denen Behördenvertreter die ungeliebten Phänomene ad acta legten, nachdem sie die Beteiligten/Betroffenen zu Geständnissen überredeten, obwohl es nichts zu gestehen gab.
Einen interessanten Hinweis verdanken wir einem Spiegel-Reporter, der bei seinen Recherchen LINK OBEN auf die Existenz einer Fabrik gestoßen ist, auf deren Gelände die Villa des Zahnarztes errichtet wurde.
Nach alledem bleibt es unseren Lesern und Leserinnen überlassen, sich ein eigenes Bild zu erstellen, soweit das nach Jahrzehnten überhaupt möglich ist.
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